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Barrierefreie Lernplattform

Gestaltung von Moodle-Räumen

Auf die Barrierefreiheit Ihrer Moodle-Kurse haben Sie als Lehrende nur bedingt Einfluss, denn viel wird durch die Architektur der Plattform und die eingebundenen Tools und Aktivitäten vorgegeben. Aber auch Sie können einiges dafür tun, dass der Kurs möglichst gut für alle Studierende zugänglich und nutzbar ist.

Erfahrungen von DoBuS haben gezeigt, dass es für Studierende und Lehrende mit Sehbeeinträchtigungen und Blindheit, die Screenreader nutzen, nicht einfach ist, sich in Moodle zurechtzufinden. Diskussionen in Foren nachzuverfolgen und selbst etwas an der richtigen Stelle zu posten, Abgaben in Studierendenordnern oder Tests – die richtige Bedienung ist mit Screenreader nicht leicht zu verstehen und es bleibt die Unsicherheit, ob die Abgabe denn tatsächlich geklappt hat. DoBuS bietet für Studierende mit Sehbeeinträchtigungen und Blindheit, die Screenreader oder Vergrößerungssoftware nutzen, bei Bedarf Schnupperkurse an, in denen in die Arbeit mit Moodle eingeführt und bedarfsgerecht die Aktivitäten und Funktionen ausprobiert werden, die die Studierenden in ihren Seminaren benötigen. Informieren Sie in Ihren Seminaren über diese Möglichkeit.

 

Signalisieren Sie zu Beginn des Seminars, dass Sie auf besondere Bedarfe von Studierenden mit Behinderungen eingehen und die Studierenden sich deshalb bei Ihnen melden können. Informieren Sie über das Beratungsangebot von DoBuS für Studierende, die mit Screenreader oder Vergrößerungssoftware arbeiten.

Fragen Sie während des Seminars, wie Studierende mit dem Moodle-Raum zurechtkommen und überlegen Sie gemeinsam mit den Studierenden, welche alternativen Lösungen es für schwer zugängliche Aufgabenformate gibt. DoBuS berät Sie dabei gern

Erleichtern Sie das Zurechtfinden im Moodle-Kurs durch eine klare und konsistente Gestaltung. Informieren Sie im ersten Abschnitt über Kursinhalte und geforderte Studienleistungen. Dort oder in einem zweiten Abschnitt kann über alle Termine und Abgaben informiert werden.

Nutzen Sie mehrere Wege, über Abgaben zu informieren: den Aktivitätsabschluss, eine Übersicht im organisatorischen Abschnitt des Kurses und über Ankündigungen.

Verwenden Sie in den Texteditoren konsequent die vorgesehenen Formatvorlagen, denn nur so können Screenreader zwischen Überschriften, Text, Listen oder Links unterscheiden.

Geben Sie bei hochgeladenen Bildern und Grafiken Bildbeschreibungen. In der Eingabemaske sind die Bildbeschreibungen auf 125 Zeichen begrenzt. Wenn die Länge für Ihre didaktischen Zwecke nicht ausreicht, können Sie eine längere Bildbeschreibung über den Code eingeben. Bei komplexen Grafiken kann es hilfreich sein, die Bildbeschreibung in einer eigenen Worddatei zur Verfügung zu stellen.

Ihre eingestellten Lehr- und Lernmaterialien sollten barrierefrei sein, Infos zu Videos oder Dokumenten finden Sie in den entsprechenden Abschnitten.

H5P bietet viele Möglichkeiten, Lernaktivitäten interaktiv zu gestalten. Leider sind nicht alle Aktivitäten für alle barrierefrei.

Das gilt insbesondere für Studierende, die Screenreader nutzen, und für motorisch beeinträchtigte Studierende, die den Computer nicht mit der Maus, sondern mit alternativen Ansteuerungen bedienen. Hier gilt die Faustregel: Das H5P-Element muss ausschließlich mit der Tastatur bedienbar sein. Dies ist z.B. bei Drag- and Drop-Aufgaben oft nicht oder nur unvollständig möglich. „Drag the word“ lässt sich z.B. mit der Tastatur lösen, aber nicht mit dem Screenreader. „Drag and Drop“ funktioniert mit der Tastatur nur unvollständig und mit dem Screenreader gar nicht.

Andere Aufgabenformate sind rein auditiv oder rein optisch orientiert und können deshalb von Studierenden mit einer entsprechenden Sinnesbeeinträchtigung nicht gelöst werden. In solchen Fällen müssen für diese Studierenden andere Umsetzungen gefunden werden. DoBuS kann sie dabei beraten.

Grafik Moodle Lernplattform © ITMC​/​TU Dortmund