Die Veranstaltung planen
Im dritten Schritt geht es darum, Ihre Veranstaltung Schritt für Schritt zu planen. Legen Sie einen didaktischen Plan, eine Art Drehbuch für Ihre Online-Lehre fest. In allen Leitfäden und Empfehlungen wird eine überwiegend asynchrone Lehrstrategie – ergänzt um einige wenige synchrone Elemente – empfohlen.
Eine 1:1-Übertragung von Präsenzlehre in eine Videokonferenz funktioniert in der Regel nicht. Entscheiden Sie daher, welche Anteile Ihrer Lehrveranstaltung synchron erfolgen sollen und welche Anteile besser asynchron durch Videos, Texte oder Aktivitäten auf Moodle oder Confluence umgesetzt werden.
Grundlegende Prinzipien
Interaktiv lernen
Austausch und Interaktion der Studierenden sind ein wichtiger Faktor für den Erfolg in der Online-Lehre. Damit sich eine Beziehung zu Ihren Studierenden und zwischen den Studierenden untereinander entwickeln kann, ist Ihre Kreativität gefragt. So können sich die Studierenden in Lehrveranstaltungen mit einer Teilnehmerzahl unter 20 Personen in einem Forum zum Beispiel mit einem Bild und ein paar Daten zu ihrer Person vorstellen. Alternativ können die Studierenden einen Podcast oder ein Video erstellen, in dem sie sich vorstellen, und auf Moodle in ein Forum hochladen. Auch ein Partnerinterview per Telefon funktioniert technisch einwandfrei und schafft ein Gefühl von sozialer Eingebundenheit.
Klarheit
Dass Sie Ihre Erwartungen an die Studierenden klar formulieren, ist in Online-Kursen noch wichtiger als in der Präsenzlehre. Klare Instruktionen, was die Studierenden bis wann, wo und in welcher Form einreichen sollen, sind ein wichtiger Bestandteil in der Online-Lehre, da zeitnahe Nachfragen und ein "Nachsteuern" schwieriger sind als in der Präsenzlehre. Außerdem helfen Routinen den Studierenden, den Überblick über Ablauf und Erwartungen zu behalten.
Erläutern Sie daher am Anfang der Veranstaltung klar die Bedingungen. Wo finden die Studierenden die Materialien, welche Fristen gelten für Aufgaben? Machen Sie die Lernziele der Veranstaltung transparent und erläutern Sie auch, wofür die Studierenden selbst verantwortlich sind. Und schließlich: Sagen Sie klar, wie und wann die Studierenden mit Ihnen in Kontakt treten können.
Online-Sozialisation
Voraussetzung für einen gelungenen Lernprozess ist, dass Ihre Student/inn/en technisch „an Bord“ sind. Neue Kommunikationswege und digitale Formate müssen sich erst einspielen. Das heißt, dass Sie die Studierenden vor/zu Beginn der Lehrveranstaltung über die genutzte(n) Lernplattform(en) und digitalen Tools informieren sollten. Planen Sie eventuell entsprechende Zeiten ein, in denen sich Studierende mit den digitalen Werkzeugen vertraut machen können, bevor sie in die inhaltliche Arbeit einsteigen. Wenn Sie komplexere Tools nutzen, sollten Sie Anleitungen zur Verfügung stellen.
Denken Sie daran: Ihre Veranstaltung ist nicht die Einzige, die die Studierenden in einer digitalen Lehr- und Lernumgebung absolvieren. Und vermutlich findet jeder/jede Lehrender/Lehrende seine ganz eigene Lösung!